Siedlinghausen
Villa Sorpe und Villa Ennert befinden sich beide im Zentrum des Dorfes Siedlinghausen in der Gemeinde Winterberg. Siedlinghausen ist mit über 2000 Einwohnern nach Winterberg und Willingen das größte Dorf im Oberen Sauerland. Im Dorf gibt es Bäcker, Metzger, eine Drogerie, einen Supermarkt und Tankstellen. Es gibt einen Sportkomplex mit Fußballplatz, Tennisplätzen, einem beheizten Außenpool und einem beheizten Innenpool. Der Außenpool ist von Mai bis Ende September geöffnet.
Bevölkerungsentwicklung
Das Dorf Siedlinghausen wurde um 900 gegründet und erstmals 1314 in der Warenliste des Klosters Meschede erwähnt. Der Name leitet sich wahrscheinlich von „Sedelhof“ ab, was Herrenhaus oder Adelshaus bedeutet. Im 15. Jahrhundert wurde das nahe gelegene Dorf Nergkirchen gegründet und das Dorf „Sidlinghausen“ gehörte zum Landkreis Grönebach. Ab 1802 war es Teil des Herzogtums Westfalen, Teil der Grafschaft Hessen-Darmstad. Ab 1816 gehörte Siedlinghausen zu Preußen, später zu Medebach und dann zu Brilon. Am 1. Januar 1975 wurde Siedlinghausen in die Stadt Winterberg eingegliedert.
Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt etwa 900 Einwohner. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Bevölkerung aufgrund des großen Flüchtlingszustroms auf über 2100. Am 30. März 1945 marschierte die deutsche Wehrmacht durch das Dorf in Richtung Winterberg. Nur wenige Soldaten blieben in Siedlinghausen untergebracht. Die deutschen Truppen und ihre Ausrüstung befanden sich in einem bedauerlichen Zustand und die lokale Bevölkerung musste Pferdewagen zur Verfügung stellen, um Soldaten zu bewegen. Am 4. April 1945 belagerten amerikanische Truppen das Dorf, das sich am 6. April ergab.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Ehemaliges Jagdschloss Siedlinghausen
1858 baute Baron von Fürstenberg das Jagdschloss Siedlinghausen. Das Jagdschloss lag etwa drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt am Fuße des Steinbergs (713 m) an der L742 zwischen Siedlinghausen und Schmallenberg-Rehsiepen entlang der Neger. Das Adelshaus war Siedlinghausen schon immer wichtig. Nach der Übernahme des Anwesens um 1370 baute die Familie van Gaugreben an dieser Stelle ein Landhaus / Schloss. Bis 1657 blieb das Anwesen in den Händen der Familie van Gaugreben, danach ging es durch Erbschaft in die Hände von Caspar Christian Vogt van Elspe über. 1810 wurde das Anwesen der Gemeinde zum Verkauf angeboten, aber nicht angenommen. Baron Friedrich Leopold von Fürstenberg kümmerte sich dann um das Ganze und baute 1858 das ehemalige Jagdschloss. Die Burg wurde 1966 abgerissen und 1968 auf den Fundamenten ein Haus gebaut.
Schutzenhalle
Die 1876 gegründete Schützengesellschaft Siedlinghausen veranstaltete jährlich eine Zeltparty. Um 1900 beschlossen sie, eine Halle zu bauen. Die St.-Johannes-Schützenhalle wurde 1906 erbaut und steht seit 1996 unter Denkmalschutz. Seine Hauptfunktion ist die Bereitstellung von Unterkünften für die jährlichen Dreharbeiten. Darüber hinaus ist es ein multifunktionales Gebäude geworden. Der örtliche Schützenverein befindet sich im Untergeschoss. Es gibt auch einen Proberaum für Musiker.
Naturdenkmäler
Ein sehr auffälliger Überrest des Schieferabbaus ist der Bergsee. In diesem ehemaligen Schiefersteinbruch hat Regenwasser einen 7-9 m tiefen See gebildet. Heute wird der See zum Tauchen und Klettern an den steilen Wänden genutzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Siedlinghausen gehört zum Fredeburger Gebiet. Hier wurde vom 16. Jahrhundert bis 1980 Schiefer abgebaut. Seit dem 16. Jahrhundert wird im Dorf eine Eisenindustrie aufgebaut. Dazu gehörten Hütten und Schmiede, die verschiedene Gegenstände wie Sensen, Hämmer und Sicheln herstellten. Heute leben die Einwohner von Tourismus, Land- und Forstwirtschaft.
